1621, ließ Johann Georg von Carlowitz - nunmehr Besitzer beider Herrschaften durch den kurfürstlichen Markscheider Balthasar Zimmermann den sogenannten Zimmermannschen Riss eine Karte vom Rabensteiner Wald anfertigen. Diese Karte ist in sofern beachtlich, dass darin die ältesten Skizze von Burg und Schäferei
enthalten sind und auch das, dass Waldgebiet schon damals etwa in den heutigen Grenzen lag.
1631 bis 1648 leidet Rabenstein, wie das ganze Land unter den Verwüstungen des 30jährigen Krieges.
1645 Am 14.12.1645 wird auf Oberrabenstein Johann „Hannß“ Carl von Carlowitz, geboren. Er wird
Oberberghauptmann zu Freiberg und schildert in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“ erstmals das Prinzip „nachhaltigen“ Wirtschaftens. Carlowitz ist damit maßgeblich an der Schöpfung des Bergriff der
„Nachhaltigkeit“
. beteiligt.
1774 Carl Rudolph von Carlowitz verkauft Oberrabenstein an den Bürgerlichen Johann Georg Siegert.
1776 da die alte Burg für herrschaftliche Wohnzwecke nicht mehr standesgemäß ist, lässt Johann Georg Siegert das
neue Herrenhaus im Stiele eines Barockschlösschens erbauen.
1817 unter Georg Ludwig von Welck entstehen die Parkanlagen um Burg und Schloss.
1831 erwirbt der Limbacher Kaufmann und Fabrikant Traugott Reinhold Esche das Rittergut Nierderrabenstein,
ihm
fällt damit auch das Kalkwerk zu.
1832 etwa um diese Zeit beginnt der Untertageabbau in den Kalkbrüchen welcher uns schließlich die Domartigen
Gewölbe die heutigen Felsendome hinterlassen hat.
1834 Neubau des Herrenhauses zum Rittergut Niederrabenstein.
1853 Reinhold Esche kauft die Pelzmühle und gestaltet die alte Mühle zum Ausflugsrestaurant mit Ballsaal um.
1854 am 19 Juni wird die neuerbaute St. Georg- Kirche geweiht, bereits zwei Jahr zuvor hatte man die alte
Rabensteiner Kirche abgebrochen, welche für die schnell wachsende Gemeinde zu klein geworden war.
1861 wird am 01.04. die Freiwillige Feuerwehr in Niederrabenstein gegründet. Sie ist damit die älteste auf dem
heutigen Gebiet der Stadt Chemnitz. 1866 folgt Oberrabenstein mit seiner eigenen Wehr.
ab1876 konstruiert der Oberförster Ernst Georg August Baumgarten in einer Halle (Schuppen) an den Schwarzen
Teichen Luftschiffsmodelle. Lange vor dem Grafen Zeppelin gelang es ihm dann selbst mit einem Luftschiff zu
fahren. Doch die Zeit war wohl noch nicht reif für seine Erfindung, er starb verarmt in der Landesirrenanstalt.
1886
der erste Totensteinturm wird von den Erzgebirgsvereinen Rabenstein und Limbach errichtet.
1889 Arthur Peter, kauft die Pelzmühle baut das Restaurant zur ersten Ausflugsadresse in Chemnitz aus, erste
Anläufe
zum Tierpark.
1897 Bau des Rabensteier Viaduktes durch die Königlich Sächsische Staatseisenbahndirektion. Bau de
r Oberrabensteinbahn von Limbach nach Wüstenbrand.
Vereinigung von Ober- und Niederrabenstein zu Rabenstein.
19...das beginnende 20.Jh war vor allem von schnellem Wachstum gekennzeichnet, der industriellen Revolution
welche schon Mitte des letzten Jh. eingesetzt hatte. Auch in Rabenstein begann das Industriezeitalter, die
einfachen Hauswirkstuben wurden von modernen Textilbetrieben abgelöst. Doch noch schneller entwickelte sich Rabenstein zum Naherholungsgebiet für die Chemnitzer Stadtbevölkerung. Chemnitz als
Hochtechnologiestandort seiner Zeit hatte vor dem zweiten Weltkrieg das höchste Prokopfeinkommen
Deutschlands, und Rabenstein lag im „Speckgürtel“ dieser Stadt, dies führte dazu, dass hier Restaurants und Erholungsstätten geradezu aus dem Boden schossen.
1903
der Fabrikbesitzer Matthee Paul Herfurt erwirbt Schloss und Burg.
Im gleichen Jahr wird die Industriebahn von Borna über Rabenstein nach Obergrüna eingeweiht.
1907 verkauft die Familie Esche das Kalkbergwerk, 1908 wird der Betrieb endgültig eingestellt.
Ebenfalls 1907 wird unsere Zentralschule nach nur knapp zwei jähriger Bauzeit übergeben.
1913 seine Majestät König Friedrich August von Sachsen besucht Rabenstein anlässlich der Einweihung des
Bezirkskrankenhauses. Königlich getafelt wurde in der Pelzmühle.
1914 lässt der neue Besitzer des Kalkwerkes Karl Hermann Reinhardt, eine Naturbühne in dem Tagebau einrichten
, auch ein Teil des Bergwerkes wird mit Beleuchtung versehen und so zugänglich gemacht.
1928 wurde in Oberrabenstein eine 9-Loch Golfanlage mit Clubhaus und Golfbad eröffnet. Da viele der jüdischen
Clubmitglieder Ende 1932 ins Ausland fliehen mussten, wurde auch der Golfclub wieder aufgelöst.
Ab dem Jahre 1928 macht auch ein sehr aussergewöhnlicher Rabensteiner Mitbürger von sich reden, Curt Münch er beschreit sich selbst als Detektiv, Hellseher und Menschenfreund. Viele Geschichten ranken sich um
seine Person, vor allem seine Treffsicherheit gibt uns allen, die wir nicht an Übersinnliches glauben wollen Rätsel auf.
1936 wird das alte Kalkbergwerk erstmals unter dem Namen „Unterirdische Felsendome Rabenstein“ als
Sehenswürdigkeit eröffnet.
Im gleichen Jahr wird Rabenstein an das Reichsautobahnnetz angeschlossen.
1939
wird die Pelzmühle mit ihren umfangreichen Parkanlagen von einem schlimmen Hochwasser heimgesucht. Da im
selben Jahr der verheerende zweite Weltkrieg beginnt, erholt sich die Anlage nie ganz von den entstandenen Schäden.
1944 kommt der Krieg auch in Rabenstein an, am 12. Mai, und 29. Juni traf es Nierderrabenstein hier waren auch
Verletzte und Tote zu beklagen. Am 11. September fielen Bomben auf den Wald bei Oberrabenstein der Grund dafür ist bis Heute unklar, fehlgeleitet oder hatten Piloten doch Skrupel bekommen?
1945 Amerikanische Truppen befreien Rabenstein vom NS Regime, nach dem Abkommen von Jalta werden die
Gebiete später an die Sowjets übergeben. Das Rittergut Oberrabenstein wird unter Ihre Verwaltung gestellt.
1948 das Schloss wird Altersheim.
1950 die Gemeinde Rabenstein wird am 1. Juli nach Chemnitz zwangseingemeindet.
Im selben Jahr wird auch der „Kulturpark der Werktätigen“ am Pelzmühlenteich übergeben. Geplant von den
sowjetischen Besatzern, gebaut vor allem von Frauen sollte das Areal um Kulturpalast und Haus für Körperkultur von den Angehörigen der Urangesellschaft „SAG Wismut“ genutzt werden, doch auch die
Bevölkerung fand schon bald Einlass.
1953 der Totensteinturm wird abgerissen, in folge entsteht ein Betonturm mit Abhör- und Sendeanlagen der DDR
Staatssicherheit. Das Totensteingebiet wird weiträumig abgeriegelt.
1954 die „Rabensteiner unterirdischen Felsendome“ werden jetzt als Museum der Stadt, Karl-Marx-Stadt wieder
eröffnet.
1958/59
werden umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Burg durchgeführt es erfolgen archäologische Grabungen und
eine Sicherung der gefundenen Grundmauern. Der Bergfried erhält seine ursprüngliche Haube zurück.
1964 wird der Kulturpalast von der SDAG Wismut an den Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt und 1965 von diesem
an den Rat der Stadt Karl-Marx-Stadt übertragen.
Im gleichen Jahr wird der Tierpark an der Pelzmühle als Tierpark Karl-Marx-Stadt eröffnet.
1966 ein außergewöhnlicher Fund macht in Rabenstein die Runde, bei Schachtarbeiten auf dem Gelände der ehem.
Zahnradfabrik werden versteinerte Bäume entdeckt. Schon seit Agricolas Zeiten ist Rabenstein auch als Fundgebiet versteinerter Hölzer bekannt, einige Stücke
davon waren vor dem Rabensteiner Rathaus und im Gemeindepark aufgestellt, doch der jetzige Fund war besonders groß und gut erhalten.
1967 der Kulturpalast wird zum Fernsehstudio Chemnitz des Fernsehens der DDR umgebaut. Hier werden fortan
bekannte Sendungen wie „Schätzen Sie mal“, „Spiel Spaß“ oder die DDR Silvesterparty produziert.
1971/72 Eröffnung des Naherholungszentrums in Oberrabenstein mit Wildgatter und Campingplatz. In den Betrieb
Naherholungszentrum wird das bestehende Sommerbad, später FKK Bad, sowie die Sauna Rabenstein
einbezogen.
1976 am 1.Mai vervollständigt der Stausee Oberrabenstein das Naherholungszentrum.
1980 wird das Altenheim im Schloss auf Grund unzumutbarer Bedingungen geschlossen.
Am 18.3 vernichtet ein Großbrand das Dach- und Obergeschoss des ehem. Herrenhauses in Niederrabenstein.
Besonders tragisch weil dieses Gebäude mit seinem Dachreiter und den zahlreichen Gauben, neben Kirche und
Kantorei ortsbildprägend war. Leider konnte der Dachstuhl auf Grund der sozialistischen Mangelwirtschaft in jener Zeit nicht wieder hergestellt werden.
1981 wird das Barockschloss Rabenstein in die UNO Denkmalliste aufgenommen.
1982
erwirbt der „VEB Kombinat Textima Karl-Marx-Stadt“ das Schloss Rabenstein und saniert es bis kurz vor die Wende 1989
1989 erzwangen Mitglieder der Basisgruppe Rabenstein des Neuen Forum eine Öffnung des streng geheimen
Objektes Totenstein.
1990 übernahm der wieder gegründete Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) das Studio Chemnitz.
1992 übernimmt der Zoologe und Tierarzt Dr. Claus Müller, ein gebürtiger Rabensteiner, die Leitung des Tierparks
Chemnitz. Er hatte bereites Zoologische Gärten in Australien, Westafrika und den Vereinigten Arabischen
Emiraten geleitet. Er verhilft der Anlage zu neuem Glanz, auch wird der Tierpark in zahlreiche Zuchtprogramme
aufgenommen.
1995 dem Antrag auf Rückübertragung von Reinhards Urenkel, Robert Sallmann wird stattgegeben. Er erhält die
Felsendome mit Grundstücken und Wirtschaft zurück.
1997
wird das Rabenstein-Center als neuer, urbaner Ortsmittelpunkt eingeweiht. Leider erfüllt es bisher nicht in jeder Beziehung die einstigen Erwartungen.
Heimatfest zu 100 Jahre der Vereinigung von Ober- und Niederrabenstein und 90 Jahre Zentralschule.
1998 ein neuer Aussichtsturm wird am Totenstein eingeweiht.
Im gleichen Jahr wird die Grundschule Rabenstein trotz heftiger Proteste der Bevölkerung und anderslautender
Versprechen der Politik geschlossen.
1999 / 06 fand Europas größtes Hip-Hop- und Reggaefestival am Stausee Oberrabenstein statt.
2000
kauft der Landesverband Sachsen „Lebenshilfe e.V.“ das Schloss Rabenstein von der Treuhand TLG. Bis 2001 baut der Verein das Haus zu einem Integrationshotel aus.
Chemnitzer Joachim Grasselt erwirbt die Felsendome, er baut Bergwerk und Wirtschaft zu einem
Erlebnisareal aus.
Der MDR verlässt nach Fertigstellung des neuen Leipziger Sendezentrums Rabenstein und den Kulturpalast.
2001
der Ballsaal wird als letzter erhaltener Teil der alten Pelzmühle abgerissen. Das „Haus für Körperkultur“ mit Schwimm und Sporthalle wird geschlossen.
2002 die neue Pelzmühle ein postmoderner Bau entworfen von Architekt Peter Koch wird eröffnet. Ebenso das neue
Tropenhaus im Tierpark welches im ehemaligen Speisesaal der Diamantwerke entstanden ist.
Obwohl es vor vier Jahren noch geheißen hatte, dass mit der Aufhebung der Grundschule Rabens
tein die Mittelschule gerettet sei, wird nun auch diese geschlossen. (Bildungsnotstand)
2006 wird der Kletterwald Rabenstein am Stausee eröffnet. Gleichzeitig wird der Campingplatz nach einer
Ausschreibung an die Freizeit & Camping Rabenstein GbR neu Verpachtet.
2007 findet die letzte Veranstaltungen von „Fiesta del Parque“ im Kulturpalast statt.
2008 stimmte der Stadtrat Chemnitz dem Verkauf des Schlosses Rabenstein an den Bildungsträger und
Tochterunternehmen der Stadt „Fortbildungszentrum Chemnitz gGmbH zu.
2012 das erneut sanierte Schloss Rabenstein wird als „Hotel Schloss Rabenstein“ wieder eröffnet.
2013 am 16.3 wird das von der Hans Carl von Carlowitz Gesellschaft angeregte und von Bildhauer Volker Beier
geschaffene Denkmal an der Burg Rabenstein eingeweiht. Vor genau 300 Jahren erschien seine
Schrift “Sylvicultura oeconomicaoder oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden
Baum-Zuchtâ€
zum Abschluss ein Geständnis, zwar haben wir keinen Doktortitel zu verlieren, trotzdem,... wir haben abgeschrieben. So bei: Dr. Heinrich. Steinbrück, Dr. Josef. Müller, Herrn Lothar Schilde, den
hervorragenden “Rabensteiner Blättern†und vielen anonymen Quelle im WWW.
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